Impressionen Bodtländers Salon „Früher waren hier Botschaften“
„Früher waren hier Botschaften“, das neue Buch von dem Bad Godesberger Autor Michael Wenzel bewegte die Gemüter beim fünften „Bodtländers Salon“ am vergangenen Dienstagabend im „Haus an der Redoute“. Im Interview erzählte der im Umfeld der ehemaligen portugiesischen Residenz aufgewachsene Bad Godesberger von seinen Eindrücken der Zeit der Diplomatie in seiner Heimatstadt. Fünfzig Jahre Eingemeindung von Bad Godesberg durch Bonn liegen hinter dem Stadtteil und zwanzig Jahre Regierungsumzug nach Berlin.
Unser Publikum interessierte sich neben dem Strukturwandel besonders für die imposanten Botschafts- und Residenzgebäude, die der Autor zum Teil bei seinen beliebten Botschaftstouren weiterhin mit seinen Gästen begeht. Die von ihm zum Buch initiierte Fotoausstellung zeugt davon dass die Welt in Bad Godesberg zu Gast war. Die Fotografen Günter Klein, Axel Hausberg und Markus Schreiber ließen so manche Fotosituation beim Rundgang wieder lebendig werden.
Besonderen Aufschluss ergab die Gesprächsrunde über heutige Nutzungen von ehemaligen Residenzen, wie auch ein Rückblick auf die Zeit davor. Durch die Einblicke in die Häuser der großen Empfänge und ihrer Geschichte wurden bei den ehemaligen Residenzen Südkoreas und des Fürstentums Monaco auch frühere Begebenheiten bekannt: Das berühmte „HB-Männchen“ aus der Werbung wurde in der Villa Camphausen (heute Seniorenresidenz) in Mehlem vom deutschen „Disney“, dem Trickfilmmacher Fischer-Kösen erfunden. Der „Trompeter von Köln“, Reinhold Fellenberg, verewigte seine Musen, die ihn zu allerlei Märschen und Karnevalskompositionen inspirierten, als Deckenmalerei im heutigen Antikhandel „Villa D´Esta“, der früheren Residenz von Monaco. Man meint sein Trompetenecho manchmal noch in der Straße hören zu können.
In uns hallt der Tenor eines amüsanten und hoffnungsvollen Abends für Bad Godesberg nach. Michael Wenzel regt die Gründung eines Vereins an um die Historie der Botschaftszeit zu erhalten. Dies läßt mein Immobilienherz höher schlagen, denn die dazu gehörenden Gebäude zu erhalten ist kostspielig. Provenienz verpflichtet eben.
(Fotograf: Bernd Bodtländer, eine Verwendung der Bilder außerhalb dieser Webseite ist nicht gestattet.)